Da gibt es in Kopenhagen eine Gasse, die den wunderlichen Namen "Hyskengasse" trägt. Und weshalb heißt sie so, was hat es zu bedeuten? Es soll deutsch sein, aber damit tut man den Deutschen unrecht. "Häuschen" müßte es heißen und das bedeutet: kleine Häuser. Diese hier waren damals, und das ist viele Jahre her, eigentlich nichts anderes als hölzerne Buden, fast wie man sie heutzutage auf den Märkten aufgestellt sieht. Ein wenig größer waren sie wohl und mit Fenstern versehen, aber die Scheiben waren aus Horn oder Blasenhaut, denn in jener Zeit waren gläserne Scheiben zu teuer für die Häuser. Aber die Zeit liegt so weit zurück, daß Urgroßvaters Urgroßvater, wenn er davon sprach, es auch schon die alten Zeiten nannte. Es ist mehrere hundert Jahre her. Damals trieben die reichen Kaufleute in Bremen und Lübeck den Handel in Kopenhagen. Sie selbst kamen nicht herauf, sie sandten nur ihre Handlungsgehülfen, und diese wohnten in den Holzbuden der "Kleinhäuschengasse" und besorgten den Verkauf von Bier und Gewürz. Das deutsche Bier war so gut, und es gab so viele Sorten: Bremer, Prysinger, Emser Bier – ja, Braunschweiger Mumme, und dann alle die Gewürze wie Safran, Anis, Ingwer und besonders Pfeffer. Dieser spielte die Hauptrolle hier, und daher trug er auch den deutschen Handlungsgehülfen in Dänemark den Namen "Pfefferschwengel" ein. Sie mußten sich zuhause sonderbarerweise verpflichten, sich hier oben nicht zu verheiraten. Viele von ihnen wurden hier alt; selbst mußten sie für sich sorgen, im Hause umherpusseln und kramen, selbst ihr Feuer machen – daher wurden einige ganz eigenartige alte Burschen mit wunderlichen Gedanken und Gewohnheiten. Nach ihnen nannte man bald jede unverheiratete Mannsperson, die in ein gesetzteres Alter kam, einen "Pfefferschwengel." Alles dies muß man wissen, um die Geschichte zu verstehen.
Man macht sich über den Junggesellen lustig und sagt, er solle sich seine Nachtmütze über die Ohren ziehen und zu Bett gehen:
"Schneidet Holz zu Schwellen,
Ihr alten Junggesellen.
Die Nachtmütz liegt bei Euch im Bett,
Doch kein Feinsliebchen weich und nett."
Ja, so singt man von ihnen! Man verspottet den Junggesellen und seine Nachtmütze – just weil man ihn und sie so wenig kennt – ach, die Nachtmütze soll
man sich nie herbeiwünschen! Und weshalb nicht? Ja, hört nur! Die Kleinhäuschengasse war in jenen früheren Zeiten nicht gepflastert, die Leute traten von einem Loch in das andere; es war so enge dort, und die Häuser lehnten sich über die Gasse hinweg so dicht zueinander, daß oft von einem Haus zum anderen ein Seil gespannt wurde, und immer war in dieser Enge ein gewürziger Geruch von Pfeffer, Safran und Ingwer. Hinter dem Tische standen nicht viel junge Leute, meist waren es alte Burschen, doch waren sie nicht, wie wir sie uns denken, mit Perücke oder Nachtmütze bekleidet oder mit Kniehosen und hoch hinaufgeknöpften Westen und Röcken, nein, so ging Urgroßvaters Urgroßvater gekleidet, und so steht er noch heute auf dem gemalten Bilde, die Pfefferschwengel hatten nicht die Mittel, sich malen zu lassen, und doch wären sie es wert gewesen, daß man von ihnen ein Bild aufbewahrt hätte, so wie sie dort hinter den Tischen standen und im Feiertagsrocke zur Kirche wanderten. Der Hut war breitkrempig und hatte einen hohen Kopf, oft schmückte ein junger Gesell ihn mit einer Feder. Das wollene Hemd war von einem heruntergeklappten Leinenkragen bedeckt, das Wams war eng anliegend und fest zugeknöpft, der Mantel hing lose darüber und die Hosen reichten bis in die breiten Schnabelschuhe hinab, denn Strümpfe trugen sie nicht. Im Gürtel steckten Messer und Löffel und meist noch ein großes Messer, um sich damit wehren zu können, davon mußte man in jenen Zeiten oft Gebrauch machen. Ganz, wie eben beschrieben, ging an den Feiertagen der alte Anton, einer der ältesten Pfefferschwengel der Kleinhäuschengasse, gekleidet, nur hatte er nicht den hochköpfigen Hut, sondern eine Kapuze auf, und unter dieser noch eine gestrickte Mütze, eine richtige Nachtmütze. An die hatte er sich so gewöhnt, daß sie immer auf seinem Kopfe sitzen blieb. Er besaß zwei Stück davon. Er war zum Malen wie geschaffen; dürr wie ein Stock, mit tiefen Runzeln um Mund und Augen, hatte er lange, knochige Finger und buschige, graue Augenbrauen. Über dem linken Auge hing ein zottiges Büschel Haare, schön war es nicht, aber man konnte ihn sogleich daran erkennen. Man wußte von ihm, daß er aus Bremen war, und doch kam er eigentlich nicht daher, nur sein Herr wohnte dort. Er selbst stammte aus Thüringen, aus der Stadt Eisenach, dicht unter der Wartburg. Davon pflegte der alte Anton nicht viel zu sprechen, desto mehr dachte er daran.
Die alten Handlungsgehülfen in der Gasse kamen selten zusammen, jeder blieb in seinem Laden, der zeitig am Abend geschlossen wurde. Dann sah es dort düster aus, nur ein matter Lichtschein drang durch das kleine Hornfenster am Dache hinaus, hinter dem gewöhnlich der alte Gesell mit seinem deutschen Gesangbuche auf dem Bettrand saß und sein Abendlied sang. Mitunter ging er auch bis tief in die Nacht hinein im Hause umher und pusselte allerlei Kram zurecht, kurzweilig war es sicherlich nicht. Fremd im fremden Lande leben zu müssen ist ein bitteres Los, niemand bekümmert sich um einen, außer, wenn man jemandem im Wege steht.
Oft, wenn draußen die Nacht so recht dunkel war und der Regen herniederströmte, konnte es hier gar schauerlich und öde sein. Laternen gab es nicht, außer einer einzigen, die sehr klein war; sie hing gerade vor dem Bilde der heiligen Jungfrau, das an dem einen Ende der Gasse an die Wand gemalt war. Man hörte nur das Regenwasser laufen und die Tropfen gegen das Balkenwerk schlagen. Solche Abende waren lang und einsam, wenn man sich nicht etwas vornahm. Auspacken und einpacken, Tüten drehen und die Waagschale putzen ist nicht jeden Tag notwendig, aber dann nimmt man etwas anderes vor, und das tat der alte Anton. Er nähte sich selbst seine Sachen zurecht oder Dickte seine Schuhe. Wenn er dann endlich ins Bett kam, so behielt er nach seiner Gewohnheit seine Nachtmütze auf, zog sie noch ein wenig tiefer über den Kopf, aber sogleich schob er sie wieder hinauf, um zu sehen, ob auch das Licht gut gelöscht wäre. Er befühlte es, drückte noch einmal auf den Docht, legte sich dann auf die andere Seite und zog die Nachtmütze wieder herab. Doch oft kam ihm im gleichen Augenblick der Gedanke, ob wohl auch unten im Laden jede Kohle in dem kleinen Öfchen ganz ausgebrannt und gut abgedämpft sei. Ein kleiner Funke könne vielleicht doch zurückgeblieben sein, sich entzünden und Schaden anrichten. Und so kroch er wieder aus seinem Bette heraus und kletterte die Leiter hinunter, denn eine Treppe konnte man es nicht nennen. Kam er dann zum Ofen, so war dort kein Fünkchen mehr zu sehen, und er konnte wieder umkehren. Doch oft mußte er auf halbem Wege stehen bleiben, denn plötzlich war es ihm ungewiß, ob er auch die eiserne Stange vor die Tür gelegt und die Fensterläden verriegelt habe. Ja, dann mußte er auf seinen dünnen Beinen wieder hinab. Er fror und die Zähne klapperten ihm, wenn er wieder ins Bett kroch, denn die Kälte tritt erst dann richtig zutage, wenn sie weiß, daß sie nun fort soll. Er zog das Bett höher hinauf, die Nachtmütze tiefer über die Augen und wandle die Gedanken fort von des Tages Werk und Beschwer. Aber zu einer richtigen Behaglichkeit kam es doch nicht, denn nun kamen die alten Erinnerungen und hingen ihre Gardinen auf, darinnen stecken manchmal Stecknadeln, an denen man sich sticht, daß einem die Tränen in die Augen treten. Und so geschah es auch dem alten Anton oft; es kamen ihm heiße Tränen, die klarsten Perlen. Sie fielen auf die Bettdecke oder auf den Fußboden nieder und erklangen schmerzlich wie eine zerspringende Herzenssaite. Sie verdunsteten und loderten dabei zu einer hellen Flamme empor, die ein Lebensbild beleuchteten, das nie aus seinem Herzen schwand. Trocknete er dann seine Augen mit der Nachtmütze, so wunden Träne und Bild zerdrückt; doch die Quellen versiegten nicht, sie lagen in seinem Herzen. Die Bilder kamen nicht, wie sie in der Wirklichkeit aufeinander gefolgt waren. Oft kamen allein die schmerzlichen, oft aber leuchteten auch die wehmütig frohen auf, aber just diese waren es, die die stärksten Schatten warfen.
"Schön sind die Buchenwälder Dänemarks" hieß es, doch schöner noch erhoben sich vor Antons innerem Auge die Buchenwälder um die Wartburg. Mächtiger und ehrwürdiger erschienen ihm die alten Eichen droben um die stolze Ritterburg, wo die Schlingpflanzen über Felsen und Steinblöcke hinabhingen. Süßer dufteten dort des Apfelbaumes Blüten als im dänischen Land; lebhaft fühlte und empfand er es noch immer. Eine Träne rollte, erklang und leuchtete auf. Deutlich konnte er in dem klaren Schein zwei kleine Kinder, einen Knaben und ein Mädchen, spielen sehen. Der Knabe hatte rote Wangen, blondes Lockenhaar und ehrliche blaue Augen, das war des reichen Krämers Sohn, der kleine Anton, er selbst; das kleine Mädchen hatte braune Augen und schwarzes Haar; keck und klug sah sie aus, es war des Bürgermeisters Tochter, Molly. Die beiden spielten mit einem Apfel, sie schüttelten ihn und horchten, wie innen die Kerne klapperten. Dann schnitten sie ihn mitten durch, und jedes bekam ein Stück. Die Kerne teilten sie zwischen sich und aßen sie auf bis auf einen, der sollte in die Erde gelegt werden, meinte das kleine Mädchen.
"Dann sollst Du einmal sehen, was daraus wird; es wird etwas daraus, was Du Dir gar nicht denken kannst! Ein ganzer Apfelbaum wird daraus, aber nicht gleich."
Den Kern pflanzten sie in einen Blumentopf, beide waren sehr eifrig bei der Sache. Der Knabe bohrte mit seinem Finger ein Loch in die Erde, das kleine Mädchen legte den Kern hinein und beide bedeckten ihn mit Erde.
"Nun darfst Du ihn aber morgen nicht wieder herausnehmen, um zu sehen, ob er Wurzeln bekommen hat," sagte sie, "das darf man nicht. Ich habe es mit meinen Blumen auch getan, aber nur zweimal, ich wollte sehen, ob sie wüchsen. Damals wußte ich es nicht besser, und die Blumen starben!"
Der Blumentopf blieb bei Anton, und jeden Morgen, den ganzen Winter lang, sah er nach ihm, doch es war nur die schwarze Erde zu sehen. Nun kam das Frühjahr, die Sonne schien warm, da sproßten aus dem Blumentopf zwei kleine grüne Blättchen hervor.
"Das bin ich und Molly!" sagte Anton, "ist das hübsch, ach, ist das einzigschön!"
Bald kam auch ein drittes Blatt; wen sollte das bedeuten? Da kam wieder eins und noch eins. Jeden Tag und jede Woche wurde das Pflänzchen größer und schließlich wurde es ein ganzer Baum. Alles spiegelte sich in der einen Träne ab, die zerdrückt wurde und verschwand. Aber sie konnte wieder hervorquellen – aus des alten Antons Herzen.
Dicht bei Eisenach dehnt sich eine Kette steiniger Berge aus, einer von ihnen ist stumpf und rund und trägt weder Baum noch Strauch noch Gras, er wird der Venusberg genannt. In seinem Innern wohnt Frau Venus, eine Göttin aus heidnischer Zeit, die auch Frau Holle genannt wird; das wußte und weiß noch jetzt jedes Kind in Eisenach. Zu sich hinein hatte sie den Ritter Tannhäuser gelockt, den Minnesänger aus der Wartburg Sängerkreis.
Die kleine Molly und Anton standen oft an dem Berge, da sagte sie einmal: "Getraust Du Dich anzuklopfen und zu rufen: Frau Holle, Frau Holle, mach auf, hier ist Tannhäuser" Doch das wagte Anton nicht. Molly wagte es. Doch nur die Worte: "Frau Holle! Frau Holle" rief sie laut und deutlich, den Rest ließ sie im Winde verfliegen, so undeutlich, daß Anton überzeugt war, daß sie eigentlich gar nichts gesagt habe. So keck sah sie dabei aus, so keck wie zuweilen, wenn sie mit anderen Mädchen ihm im Garten begegnete, die ihn alle küssen wollten, gerade weil sie wußten, daß er nicht geküßt sein wollte und um sich schlug; sie allein wagte es.
"Ich darf ihn küssen!" sagte sie stolz und nahm ihn um den Hals; darin lag ihre Eitelkeit, und Anton fand sich darein und dachte nicht weiter darüber nach. Wie reizend sie war und wie keck! Frau Holle im Berge sollte auch schön sein, aber ihre Schönheit, sagte man, sei die verführerische Schönheit des Bösen. Die höchste Schönheit dagegen sei die der heiligen Elisabeth, der Schutzheiligen des Landes, der frommen thüringischen Fürstin, deren gute Taten in Sage und Legende so manchen Ort hier umraunten. In der Kapelle hing ihr Bild von silbernen Lampen umgeben; – doch sie glich Molly nicht im entferntesten.
Der Apfelbaum, den die beiden Kinder gepflanzt hatten, wuchs Jahr für Jahr; er wurde so groß, daß er in den Garten in die frische Luft gepflanzt werden mußte, wo der Tau fiel, die Sonne warm herniederstrahlte und er Kräfte bekam, um dem Winter zu widerstehen. Nach des Winters Drangsal war es im Frühjahr gleichsam, als setze er vor Freude Blüten an, und im Herbst trug er zwei Äpfel, einen für Molly, einen für Anton, weniger hätten es auch nicht sein dürfen.
Der Baum war lustig emporgeschossen, und Molly hielt es wie der Baum, sie war frisch wie eine Apfelblüte; aber nicht lange durfte er die Blüte schauen. Die Zeiten wechseln, alles wechselt! Mollys Vater verließ die alte Heimat, und Molly zog mit ihm, weit fort. Ja, in unserer Zeit ist es nur eine Reise von wenigen Stunden, doch damals brauchte man mehr als Nacht und Tag, um so weit östlich von Eisenach, ganz an die äußerste Grenze von Thüringen nach der Stadt, die noch jetzt Weimar genannt wird, zu gelangen.
Und Molly weinte und Anton weinte; – alle die Tränen rannen in einer einzigen Träne zusammen, und diese hatte den rötlichen, lieblichen Schimmer der Freude. Molly hatte ihm gesagt, sie mache sich mehr aus ihm als aus aller Herrlichkeit Weimars.
Es verging ein Jahr, es vergingen zwei, drei Jahre, und in dieser ganzen Zeit kamen zwei Briefe, den einen brachte ein Fuhrmann, den anderen hatte ein Reisender mitgenommen. Sie hatten einen langen, beschwerlichen Weg, mit vielen Umwegen an Städten und Dörfern vorbei, hinter sich.
Wie oft hatten nicht Anton und Molly zusammen die Geschichte von Tristan und Isolde gehört, und ebenso oft hatte er dabei an sich selbst und Molly gedacht, obwohl der Name Tristan bedeuten sollte, daß "er mit Trauer geboren war," und das paßte nicht auf Anton. Niemals wollte er auch, gleichwie Tristan, den Gedanken hegen müssen, "sie hat mich vergessen." Doch auch Isolde vergaß ja nicht den Freund ihres Herzens, und als sie beide gestorben und einzeln zu beiden Seiten der Kirche begraben waren, wuchsen die Lindenbäume aus ihren Gräbern über das Kirchendach hin und trafen einander dort blühend. Das erschien Anton so schön und doch zugleich so traurig – aber mit ihm und Molly konnte es nicht traurig ausgehen, und deshalb flötete er ein Lied des Minnesängers Walther von der Vogelweide:
"Unter der Linden.
An der Heide."
Und so besonders schön erklang es darin:
"Vor dem Wald mit süßem Schall
Tandaradei.
Sang im Tal die Nachtigall."
Die Weise lag ihm immerfort auf der Zunge, und er sang sie und flötete sie in der mondhellen Nacht, als er zu Pferde durch den tiefen Hohlweg ritt, um nach Weimar zu kommen und Molly zu besuchen. Er wollte unerwartet kommen, und er kam unerwartet.
Wohl empfing ihn ein freundliches Willkommen, ein voller Becher Weins, eine muntere Gesellschaft, ja eine vornehme Gesellschaft, eine gemütliche Stube und ein gutes Bett, und doch war es nicht, wie er sich gedacht und erträumt hatte. Er verstand nicht sich, verstand nicht die anderen; aber wir verstehen es. Man kann in einem Hause, in einer Familie sein, und doch nicht festen Fuß fassen, man plaudert miteinander, wie man in einem Postwagen plaudert, kennt einander, wie man im Postwagen sich kennt, geniert einander und wünscht sich selbst oder den guten Nachbar Meilen weit fort. Und so erging es Anton.
"Ich bin ein ehrliches Mädchen," sagte Molly zu ihm, "ich will es Dir selber sagen. Vieles hat sich verändert, seit wir als Kinder zusammen waren. Äußerlich und innerlich ist es anders geworden, Gewohnheit und Willen haben keine Macht über unser Herz. Anton. Ich will nicht, daß Du unfreundlich an mich zurückdenkst, jetzt, wo ich bald so weit fort von hier sein werde. Glaube mir, ich werde Dir stets ein gutes Gedenken bewahren, aber geliebt, wie ich nun weiß, daß man einen anderen Menschen lieben kann, habe ich Dich nie. Darein mußt Du Dich finden. Lebe wohl, Anton!"
Und Anton sagte auch Lebewohl; nicht eine Träne kam in seine Augen, doch er fühlte, daß keine Liebe zu Molly mehr in seinem Herzen war. Die glühende
Eisenstange wie die gefrorene Eisenstange reißen die Haut mit der gleichen Empfindung für uns von den Lippen, wenn wir sie küssen, und er küßte gleich stark in Liebe wie in Haß.
Nicht einen Tag gebrauchte Anton, um wieder heim nach Eisenach zu kommen, doch das Pferd, das er ritt, war zugrunde gerichtet.
"Was will das sagen" rief er, "ich bin zugrunde gerichtet, und ich will alles vernichten, was mich an sie erinnern kann. Frau Holle, Frau Venus, Du heidnisches Weib! – Den Apfelbaum will ich zerbrechen und zerstampfen, mit Stumpf und Stiel soll er ausgerissen werden, nie soll er mehr blühen und Frucht tragen!"
Aber der Baum wurde nicht vernichtet; er selbst war innerlich vernichtet und lag fiebernd auf dem Bette. Was konnte ihm wieder aufhelfen? Eine Medizin kam, die es vermochte, die bitterste, die sich finden läßt, um den siechen Körper und die verkrampfte Seele wieder aufzurütteln: Antons Vater war nicht mehr der reiche Kaufmann. Schwere Tage, Tage der Prüfung, standen vor der Tür. Das Unglück wälzte sich heran, in großen Wogen drang es in das einst reiche Haus. Der Vater war ein armer Mann, die Sorgen und das Unglück lähmten ihn völlig. Da hatte Anton an anderes zu denken, als an Liebeskummer und seinen Zorn gegen Molly. Er mußte ordnen, helfen, tüchtig zupacken, selbst in die weite Welt hinaus mußte er, um sein Brot zu verdienen.
Er kam nach Bremen, machte Not und schwere Tage durch; das macht den Sinn entweder hart oder weich, oft allzu weich. So ganz anders waren Welt und Menschen, als er sie sich in seiner Kindheit gedacht hatte! Was waren ihm nun der Minnesänger Lieder: Kling und Klang, leere Worte. Ja, das war seine Meinung zuzeiten, doch ein andermal klangen ihn die Weisen zu Herzen und ihm ward fromm zu Sinn.
"Gottes Wille ist der beste!" sagte er dann wohl. "Gut war es, daß der liebe Gott Mollys Herz nicht an mich band. Wozu hätte es wohl geführt, da sich das Glück so gewendet hat. Sie ließ von mir, bevor sie noch etwas wußte oder nur ahnte, daß solch ein Umschlag vom Wohlstand in sein Gegenteil bevorstand. Gott in seiner Gnade hat es so gefügt, und er hat es zum Besten gefügt. Alles geschieht nach seinem weisen Willen. Sie konnte nichts dafür, und doch war ich ihr so bitter feind!"
Und Jahre vergingen. Antons Vater war tot, Fremde wohnten in seinem Vaterhause. Doch Anton sollte es wiedersehen. Sein reicher Herr sandte ihn auf eine Geschäftsreise, die ihn durch seine Geburtsstadt Eisenach führte. Die alte Wartburg stand unverändert droben auf den Felsen, mit den versteinerten Gestalten des "Mönches und der Nonne." Die mächtigen Eichen bildeten noch immer den gleichen Umriß, wie in seiner Kindheit. Der Venusberg schimmerte nackt und grau aus dem Tale herauf. Gern hätte er gesagt: "Frau Holle, Frau Holle! Schließ auf den Berg, dann bleibe ich doch im Boden der Heimat!"
Das war ein sündhafter Gedanke, und er bekreuzigte sich. Da sang ein kleiner Vogel aus dem Gebüsch, und das alte Minnelied kam ihm in den Sinn:
"Vor dem Wald mit süßem Schall
Tandaradei.
Sang im Tal die Nachtigall."
So vieles fiel ihm wieder ein hier, in der Stadt seiner Kindheit, die er durch Tränen wiedersah. Sein Vaterhaus stand wie zuvor, aber der Garten war umgelegt. Ein Feldweg führte über eine Ecke des alten Gartenlandes, und der Apfelbaum, den er damals nicht zerstört hatte, stand noch dort, aber draußen vor dem Garten auf der anderen Seite des Weges. Doch die Sonne beschien ihn noch wie früher, er trug reiche Frucht, und seine Zweige bogen sich unter ihrer Last zu Boden.
"Er gedeiht!" sagte er, "er kann es."
Einer von seinen großen Zweigen war abgebrochen; leichtfertige Hände hatten es getan, der Baum stand ja am offenen Fahrweg.
"Man bricht seine Blüten ohne einen Dank, man stiehlt seine Früchte und knickt seine Zweige; hier kann man sagen, wenn man von einem Baume wie von einem Menschen sprechen kann: Es ist ihm nicht an der Wiege gesungen worden, daß er einst so dastehen würde. Seine Geschichte begann so schön, und was ist nun daraus geworden? Verlassen und vergessen, ein Gartenbaum am Graben beim Felde an der Landstraße. Dort steht er ohne Schutz, zerzaust und geknickt. Er verdorrt zwar nicht davon, doch mit den Jahren werden die Blüten weniger, die Früchte bleiben aus und zuletzt – Ja, dann ist seine Geschichte aus."
Das waren Antons Gedanken dort unter dem Baume, und das dachte er noch manche Nacht in der kleinen einsamen Kammer seiner Holzhütte im fremden Lande in der Kleinhäuschengasse in Kopenhagen, wohin ihn sein reicher Herr, der Kaufmann in Bremen, gesandt hatte unter der Bedingung, daß er sich nicht verheirate.
"Sich verheiraten! Ho, ho" lachte er so tief und seltsam.
Der Winter war zeitig gekommen, es fror hart. Draußen pfiff ein solcher Schneesturm, daß jeder, der irgend konnte, in seinen vier Wänden blieb. Daher kam es auch, daß Antons Gegenüber es nicht bemerkte, daß sein Laden zwei ganze Tage nicht geöffnet wurde und er selbst sich gar nicht zeigte, denn wer ging aus in dem Wetter, der es nicht mußte?
Es waren graue, dunkle Tage, und im Laden, dessen Fenster ja nicht aus Glas waren, wechselten nur Dämmerlicht und stockfinstere Nacht. – Der alte Anton hatte seit zwei Tagen sein Bett nicht verlassen, er hatte nicht mehr die Kraft dazu. Das harte Wetter draußen hatte er lange schon in seinen Gliedern gespürt. Verlassen lag der alte Junggeselle und konnte sich nicht helfen; kaum konnte er den Wasserkrug erreichen, den er neben das Bett gestellt hatte; nun war der letzte Tropfen auch ausgetrunken. Es war weder Fieber noch Krankheit, es war das Alter, das ihn lähmte. Es war fast wie eine beständige Nacht um ihn dort oben, wo er lag. Eine kleine Spinne, die er nicht sehen konnte, spann zufrieden und emsig ihr Netz über ihn hin, als sollte hier doch wenigstens ein klein wenig neuer frischer Trauerflor wehen, falls der Alte seine Augen schlösse.
So lang und schleppend leer war die Zeit; Tränen hatte er nicht mehr, Schmerzen auch nicht; Molly lebte nicht mehr in seinen Gedanken. Er hatte ein Gefühl, als versänken die Welt und ihr Treiben vor ihm, als läge er schon außerhalb der Grenze; niemand dachte ja an ihn. Einen Augenblick meinte er Hunger zu fühlen, auch Durst – ja, er fühlte es. Aber niemand kam, ihn zu erquicken, niemand wollte kommen. Er dachte an die heilige Elisabeth, seiner Heimat und Kindheit Heilige, Thüringens edle Herzogin, die hochvornehme Frau, die, als sie noch hier auf Erden wandelte, selbst in die Hütten der Armen stieg und den Kranken Hoffnung und Erquickung brachte. Ihre frommen Taten standen licht vor seiner Seele. Er dachte daran, wie sie für alle, die litten, Worte des Trostes fand, wie sie der Kranken Wunden wusch und den Hungernden Speise brachte, ob auch ihr gestrenger Gemahl ihr darob zürnte. Er entsann sich der Sage, wie einmal, als sie mit ihrem mit Wein und Brot gefüllten Korbe daherkam, ihr Gemahl, der ihre Schritte bewachte, hervortrat und zornig fragte, was sie im Korbe trüge, und wie sie da voller Schrecken antwortete, es seien Rosen, die sie im Garten gepflückt habe, wie er dann das Tuch vom Korbe riß und das Wunder um der frommen Frau willen geschah, daß Wein und Brot, ja alles, was im Korbe lag, sich in Rosen verwandelte.
So lebte die Heilige in den Gedanken des alten Anton, so stand sie leibhaftig vor seinem matten Blick vor dem Bette in der geringen Holzhütte im dänischen Land. Er entblößte sein Haupt, sah in ihre milden Augen, und alles ringsum war voller Glanz und Rosen, die sich immer duftender ausbreiteten. Da drang auch ein lieblicher Äpfelduft zu ihm; ein blühender Apfelbaum streckte seine Zweige über ihn hin, es war der Baum, den er mit Molly einst als kleinen Kern gepflanzt hatte.
Und der Baum streute seine duftenden Blüten auf seine heiße Stirn nieder und kühlte sie; sie fielen auf seine verschmachtenden Lippen und taten ihm wohl wie stärkender Wein und Brot, sie fielen auf seine Brust, und er fühlte sich so leicht, so wohlig wie zum schlummern.
"Nun schlafe ich" flüsterte er stille; "der Schlaf tut wohl. Morgen bin ich wieder richtig frisch und kann aufstehen. Herrlich, herrlich! Den Apfelbaum, in Liebe gepflanzt, sehe ich in all seiner Pracht."
Und er schlief.
Am Tage darauf, es war der dritte Tag, seit der Laden geschlossen blieb – der Schnee fegte nicht mehr vom Himmel – suchte der Nachbar nach dem alten Anton, der sich noch immer nicht zeigte. Er lag ausgestreckt, tot, seine alte Nachtmütze fest zwischen die Hände gedrückt. Im Sarge bekam er sie nicht auf, er hatte ja noch eine, rein und weiß.
Wo waren jetzt die Tränen, die er geweint hatte? Wo waren die Perlen? In der Nachtmütze blieben sie – die echten gehen in der Wäsche nicht aus – mit der Mütze wurden sie verwahrt und vergessen. – Die alten Gedanken, die alten Träume sind noch immer in des Junggesellen Nachtmütze. Wünsch sie Dir nicht. Sie würde Dir den Kopf allzu heiß machen, den Puls stärker schlagen lassen, Dir Träume bringen, schwer, als seien sie Wirklichkeit. Das erlebte der Erste, der sie aufsetzte, und doch war es ein halbes Jahrhundert später und der Bürgermeister selber, der mit einer Frau und elf Kindern wohlversorgt zwischen seinen vier Wänden saß. Er träumte sogleich von unglücklicher Liebe, Fallit und Nahrungssorgen.
"Puh! wie die Nachtmütze einheizt!" sagte er und riß sie vom Kopfe, und es rollte eine Perle und noch eine Perle zu Boden, sie erklangen und leuchteten. "Das ist die Gicht!" sagte der Bürgermeister, "die mir vor den Augen flimmert!"
Es waren Tränen, vor einem halben Jahrhundert geweint, geweint von dem alten Anton aus Eisenach.
Wer auch später die Nachtmütze aufsetzte, immer bekam er Gesichte und Träume, seine eigene Geschichte verwandelte sich in die Geschichte Antons. Es wurde ein ganzes Märchen, es wurden viele daraus, die mögen andere erzählen. Nun haben wir die erste erzählt, und das ist unser letztes Wort: Wünsche Dir nie des Junggesellen Nachtmütze.
Der er i Kjøbenhavn en Gade, som har det underlige Navn "Hyskenstræde", og hvorfor hedder den det og hvad har det at betyde? Det skal være Tydsk, men der har man gjort Tydsken Uret: "Häuschen", skulde man sige, og det betyder: smaa Huse; disse der, den Gang, og det i mange Aaringer, vare ikke stort andet end Træ-Boder, næsten som vi nu see dem stillede op paa Markederne; ja lidt større vel og med Vinduer, men Ruderne vare af Horn eller Blæreskind, thi den Tid var det for dyrt at have Glas-Ruder i alle Huse, men det er ogsaa saa langt tilbage i Tiden, at Oldefaders Oldefader, da han fortalte derom, ogsaa kaldte det: i gamle Dage; det er flere hundrede Aar siden.
De rige Kjøbmænd i Bremen og Lübeck dreve Handelen i Kjøbenhavn; selv kom de ikke herop, de sendte deres Svende, og de boede i Træboderne i "Smaahusenes Gade" og holdt Udsalget af Øl og Kryderi. Det var nu saa deiligt det tydske Øl, og der var saa mange Slags, Bremer-, Prysing-, Emser-Øl - ja Braunschweiger-Mumme, og saa alle de Kryderier, saadanne som Safran, Anis, Ingefær og især Peber; ja det var nu det Betydeligste her og derfor fik de tydske Svende i Danmark Navnet: Pebersvende, og det var en Forpligtelse de maatte indgaae hjemme, at de her oppe ikke turde gifte sig; mange af dem bleve saa gamle; selv maatte de sørge for sig, pusle om sig, selv slukke deres Ild, om de havde nogen; nogle bleve saadanne eenlige, gamle Karle, med egne Tanker og egne Vaner; efter dem kalder man nu hver ugift Mandsperson, der er kommet i nogenlunde sat Alder, en "Pebersvend"; alt det maa man vide for at forstaae Historien.
Man gjør Løier med Pebersvenden, siger, han skal have Nathue paa, trække den ned over Øinene og gaae at lægge sig:
"Skære, skære Brænde,
O Vee de Pebersvende, -
Tilsengs med dem en Nathue gaaer,
De selv der' Lys maae tænde!" -
Ja, det synger man om dem! man spotter Pebersvenden og hans Nathue, - just fordi man kjender saa lidt til ham og til den, - ak, den Nathue skal man da aldrig ønske sig! og hvorfor ikke? Ja, hør!
Omme i Smaahusenes Gade, i de ældste Tider, var der ingen Brolægning, Folk traadte i Hul ved Hul, som i en opkjørt Huulvei, og snevert var der: Boderne stode op til hinanden og saa nær gjenboes, at i Sommertiden spændtes tidt et * Seil over Gaden fra een Bod til en anden, og saa lugtede der imellem saa krydret af Peber, Safran og Ingefær. Bag Disken stod ikke mangen Ungersvend, nei, det var meest gamle Fyre, og de vare nu slet ikke, som vi tænke os, klædte med Paryk eller Nathue, med Skægsbuxer, Vest og Kjole knappede heelt op, nei saadan gik Oldefaders Oldefader klædt og saadan er han afmalet, Pebersvendene havde ikke Raad til at lade sig afmale, og det havde dog nok været værd nu at eie et Billede af een af dem, saaledes som han stod der bag Disken eller i Højtidsdagene vandrede til Kirken. Hatten var bredskygget og høipullet, og tidt stak een af de yngste Svende en Fjer i sin; den uldne Skjorte blev skjult ved en nedslagen linned Krave, Trøien sad snevert knappet til, Kappen løs ovenover og Buxerne gik lige ned i de bredsnudede Skoe, for Strømper bare de ikke. I Bæltet sad Madkniven og Skeen, ja der sad endnu en stor Kniv til at forsvare sig med, og den gjordes tidt behov i de Tider. Saadan netop gik klædt paa Festdagene gamle Anthon, een af Smaahusenes ældste Pebersvende, kun havde han ikke den høipullede Hat, men en Kabuds og under den en strikket Hue, en rigtig Nathue, den havde han saa ganske vænt sig til, den blev altid paa, og han eiede hele to af den Slags; han var just til at male, han var saa pindmager, saa rynket om Mund og Øine, havde lange knoklede Fingre og graabuskede Øienbryn; over det venstre Øie hang der en heel Tot, kjønt var det vel ikke, men det gjorde ham saa kjendelig; man vidste om ham, at han var fra Bremen, men der var han egentlig ikke fra, der boede hans Herre; selv var han fra Thüringen, fra den Stad Eisenach, tæt under Wartburg; derom talte gamle Anthon ikke meget, men han tænkte derpaa desmere!
De gamle Svende i Gaden kom ikke meget sammen, hver blev i sin Bod, der tidlig paa Aftenen lukkedes og da saae der sort ud, der kom kun et mat Lysskjær ud gjennem den lille Horn-Rude paa Taget, hvor, indenfor, som oftest paa sin Seng, den gamle Karl sad med sin tydske Sangbog og qvædede sin Aftenpsalme, eller han gik endnu langt ud paa Natten og puslede med hvad der kunde være; morsomt var det bestemt ikke, Fremmed i et fremmedt Land er en bitterlig Stand; man kommer slet Ingen ved, uden man skulde staae dem iveien.
Tidt naar det var rigtig sort Nat udenfor med Regn og Rusk, kunde her være saa skummelt og øde; Lygter saae man ikke, uden den eneste og meget lille, der hang netop ud for den ene Ende af Gaden, foran den hellige Jomfrues Billede, der var malet paa Muren. Man hørte Vandet ordentligt skvulpe og pladske mod Bjælkeværket nær ved, ud for Slotsholm, som den anden Ende af Gaden vendte imod. Saadanne Aftener bleve lange og eensomme, tog man sig ikke noget for: pakke ud og pakke ind, gjøre Kræmmerhuse og polere Vægtskaale er ikke nødvendigt hver Dag, men saa tager man sig Andet for, og det gjorde gamle Anthon, han syede selv paa sit Tøi, lappede paa sine Skoe; naar saa endelig han kom tilsengs, ja saa beholdt han, efter Sædvane, Nathuen paa, trak den endnu lidt længere ned, men snart igjen trak han den op for at see om ikke Lyset var vel slukket, han følte paa det, klemte Vægen og saa lagde han sig igjen og om paa den anden Side, og fik igjen Nathuen ned; men tidt kom saa i det samme den Tanke: mon vel i den lille Ildpotte nede hvert Kul var heelt udbrændt, tilbørlig dæmpet, en lille Gnist kunde der endnu være blevet, den kunde tænde og gjøre Fortræd; og saa stod han op af sin Seng, krøb ned ad Stigen, Trappe kunde den ikke kaldes, og naar han saa kom til Ildpotten var der ikke Gnist at see, og han kunde vende om igjen; men tidt kom han kun Halvveien, saa var han uvis om Jernstangen var sat for Døren, om Krampen var for Skodderne; ja, saa maatte han ned paa de tynde Been; han frøs, Tænderne klapprede da han krøb i Seng, for Kulde kommer først rigtig skrap, naar den veed den skal væk. Dynen trak han høiere op over sig, Nathuen mere ned over Øinene og vendte nu Tankerne bort fra Dagens Handel og Besvær, men det blev ikke til Behagelighed, for da kom gamle Minder og hang sine Gardiner op, og de har sommetider Knappenaale, som man stikker sig paa; av! siger man; og stikke de ind i det blodige Kjød og brænde, saa kan man faae Taarer i Øinene derved, og det fik ogsaa gamle Anthon tidt, der kom hede Taarer, de klareste Perler; de faldt paa Sengedynen eller paa Gulvet, og da klang de som om en Smertens Streng sprang, saa hjertefuldt; de fordunstede nok, de blussede op i Flamme; men de belyste da et Livsbillede for ham, det, der aldrig forsvandt af hans Hjerte; tørrede han saa Øinene med Nathuen, ja saa knustes Taaren og Billedet, men Kilden til det var og blev, den laae i hans Hjerte. Billederne kom ikke som de fulgte i Virkeligheden, oftest kom de smerteligste, ogsaa de glad veemodige lyste frem, men just de kastede nu de stærkeste Skygger.
"Deilig er Bøgeskoven i Danmark!" sagde man, men deiligere løftede sig dog for Anthon Bøgeskoven i Egnen ved Wartburg; mægtigere og meer ærværdige syntes ham de gamle Ege oppe om den stolte Eidderborg, hvor Slyngplanterne hang hen over Klippens Steenblokke; sødere duftede Æbletræernes Blomster der, end i det danske Land; levende følte og fornam han det endnu; en Taare trillede, klang og lyste: han saae tydeligt i den to Smaabørn, en Dreng og en Pige, lege; Drengen havde røde Kinder, gule krøllede Haar, ærlige blaae Øine, det var den rige Kræmmers Søn, lille Anthon, ham selv; den lille Pige havde brune Øine og sort Haar, kjæk og klog saae hun ud, det var Borgemesterens Datter, Molly. De To legede med et Æble, de rystede det og hørte hvorledes Kjærnerne raslede indeni; Æblet skar de over og fik hver et Stykke; de deelte Kjærnerne mellem sig og spiste dem, paa een nær, den skulde lægges i Jorden, meente den lille Pige.
"Saa skal Du see hvad der kommer ud af det, der kommer Noget, som Du slet ikke tænker Dig, der kommer et heelt Æbletræ, men ikke ligestrax!"
Og Kjærnen plantede de i en Urtepotte, begge To vare ivrige dermed; Drengen gravede Hul i Jorden med sin Finger, den lille Pige lagde Kjærnen ned og begge To dækkede Jorden til.
"Nu maa Du ikke imorgen tage den op, for at see om den har faaet Rod," sagde hun, "det maa man ikke! det gjorde jeg med mine Blomster, kun to Gange, jeg vilde see om de groede, da havde jeg ikke bedre Forstand, og Blomsterne døde!"
Urtepotten blev hos Anthon og hver Morgen, hele Vinteren saae han til den, men der var kun den sorte Jord at see; nu kom Foraaret, Solen skinnede saa varmt, da pippede der frem i Urtepotten to smaa grønne Blade.
"Det er mig og Molly!" sagde Anthon, "det er yndigt, det er mageløst!"
Snart kom der et tredie Blad; hvem betyder det? Ja, der kom eet og eet endnu! hver Dag og Uge blev det større og større, Planten blev et heelt Træ. Og dette, Altsammen, afspeilede sig nu i en eneste Taare, der knustes og forsvandt; men den kunde komme igjen fra Vældet, - fra gamle Anthons Hjerte.
Nær ved Eisenach strækker sig en Række stenede Bjerge, eet runder sig frem og har hverken Træer, Buske eller Græs; det kaldes Venusbjerget; derinde boer Fru Venus, en Afguds-Qvinde fra hedensk Tid, Fru Holle kaldtes hun, det vidste og veed endnu hvert Barn i Eisenach; ind til sig havde hun lokket den ædle Ridder Tannhäuser, Minnesangeren fra Wartburg Sangerkreds.
Lille Molly og Anthon stode tidt ved Bjerget, og eengang sagde hun: "Tør Du banke paa og sige: Fru Holle! Fru Holle! luk op, her er Tannhäuser!" men det turde Anthon ikke; Molly turde det; dog kun de Ord: "Fru Holle! Fru Holle!" sagde hun høit og tydeligt, Resten talte hun saaledes hen i Vinden, saa utydeligt, at Anthon var vis paa, hun ikke havde sagt noget egentligt; saa kjæk saae hun ud, saa kjæk, som naar hun sommetider med andre Smaapiger traf sammen i Haven med ham, og de da alle vilde kysse ham, just fordi han ikke vilde kysses, og slog fra sig, hun alene vovede det.
"Jeg tør kysse ham!" sagde hun stolt og tog ham om Halsen; det var hendes Forfængelighed og Anthon fandt sig deri, tænkte slet ikke derover. Hvor var hun yndig, hvor var hun kjæk. Fru Holle i Bjerget skulde ogsaa være deilig, men den Deilighed havde man sagt, var det Ondes forførende Skjønhed; den høieste Deilighed derimod var en saadan som fandtes hos den hellige Elisabeth, Landets beskyttende Helgeninde, den fromme thüringske Fyrstinde, hvis gode Gjerninger gjennem Sagn og Legende forherligede her saa mangt et Sted; i Capellet hang hendes Billede med Sølvlamper om; - dog hun lignede slet ikke Molly.
Æbletræet, de to Børn havde plantet, voxede Aar for Aar, det blev saa stort, at det maatte plantes ud i Haven i den friske Luft, hvor Duggen faldt, hvor Solen skinnede varmt, og det fik Kræfter til at staae Vinteren imod med, og efter Vinterens haarde Tryk, var det ligesom om det af Glæde i Foraaret satte Blomster; i Høsten havde det to Æbler, eet for Molly, eet for Anthon; mindre kunde det ikke godt være.
Træet havde skyndt sig frem, Molly voxte som Træet, hun var frisk, som en Æbleblomst; men længe skulde han ikke see paa den Blomst. Alting skifter, Alting vexler! Mollys Fader forlod det gamle Hjem og Molly fulgte med, langt bort; - ja i vor Tid er det ved Dampen kun nogle Timers Reise, men den Gang brugte man meer end Nat og Dag til at komme saa langt Øster paa fra Eisenach, det var heelt i den yderste Kant af Thüringen, til den Stad, der endnu kaldes Weimar.
Og Molly græd og Anthon græd; - alle de Taarer, ja de randt nu i een eneste Taare og den havde Glædens røde, deilige Lys. Molly havde sagt ham, hun holdt af ham meer end af al Herlighed i Weimar.
Der gik et Aar, der gik to, tre, og i al den Tid kom to Breve, det ene bragte Fragtmanden, det andet havde en Reisende med; det var en Vei, lang, tung og i Bugter, forbi Stæder og Byer.
Hvortidt havde ikke Anthon og Molly sammen hørt Historien om Tristland og Isolde og saa ofte havde han tænkt derved sig og Molly, skjøndt Navnet Tristand skulde betyde at "han var født dem i Sorg", og det passede ikke paa Anthon, han vilde heller aldrig som Tristand kunde faae i Tanke, "hun har glemt mig!" men Isolde glemte jo ogsaa heller ikke sin Hjertens Ven, og da de begge vare døde og jordede paa hver sin Side af Kirken, voxte Lindetræerne fra Gravene hen over Kirketaget og mødtes blomstrende der; det var saa smukt, syntes Anthon, og dog saa sørgeligt -, men sørgeligt kunde det ikke blive med ham og Molly og saa fløitede han en Vise af Minnesangeren, Walther von der Vogelweide:
"Under Linden ved Heden -!"
Og især klang saa deiligt i den:
"Ud for Skoven, i den stille Dal,
Tandaradai!
Sang dertil en Nattergal!"
Den Vise kom ham altid paa Tunge, den sang og fløitede han i den maaneklare Nat, da han til Hest i den dybe Huulvei reed afsted for at naae til Weimar og gjeste Molly; han vilde komme uventet, og han kom uventet.
Velkommen fik han, Viin fuldt op i Bægeret, muntert Selskab, fornemt Selskab, en hyggelig Stue og en god Seng, og dog var der slet ikke som han havde tænkt og drømt sig! han forstod ikke sig, han forstod ikke de Andre; men vi kunne forstaae det! Man kan være i Huset, i Familie, og groer dog ikke fast, man samtaler, som man samtaler i en Postvogn, kjender hinanden, som man kjender hinanden i en Postvogn, generer hinanden, ønsker at man var afsted, eller at vor gode Nabo var afsted. Ja saadant Noget fornam Anthon.
"Jeg er en ærlig Pige," sagde Molly til ham, "jeg vil selv sige Dig det! Meget har forandret sig siden vi vare sammen som Børn, det er anderledes udenom og indeni! Vane og Villie har ikke Magt over vort Hjerte! Anthon! jeg vil ikke have en Uven i Dig, nu jeg snart er langt borte herfra! - tro mig, jeg har en god Tanke for Dig, men holde af Dig, som jeg nu veed, at man kan holde af et andet Menneske, det har jeg aldrig gjort! - Det maa Du finde Dig i! - Farvel, Anthon!"
Og Anthon sagde ogsaa Farvel; der kom ikke Taare skabt i hans Øine, men han fornam, at han ikke længer var Mollys Ven. Den gloende Jernstang og den frosne Jernstang bider Huden af vor Læbe med lige Fornemmelse for os, naar vi kysse den, og han kyssede lige stærkt ind i Kjærlighed, som i Had.
Ikke et Døgn var Anthon om at naae hjem igjen til Eisenach, men Hesten han reed paa blev ogsaa spoleret.
"Hvad siger det!" sagde han, "jeg er spoleret og jeg vil spolere Alt, hvad der kan minde mig om hende: Fru Holle, Fru Venus, du hedenske Qvinde! - Æbletræet skal jeg knække og brække, rykke op med Rod; aldrig skal det blomstre meer og sætte Frugt!"
Men Træet blev ikke lagt øde, selv var han lagt øde og laae i Feber paa sin Seng. Hvad kunde hjelpe ham op igjen? Der kom en Medicin, der kunde det, den bittreste, der findes, den, der ryster op i den syge Krop og den krympende Sjæl: Anthons Fader var ikke længer den rige Kjøbmand. De tunge Dage, Prøvelsens Dage, stode for Døren; Ulykken væltede ind; som store Søer kom den i det engang rige Huus. Faderen blev en fattig Mand, Sorg og Ulykke lamslog ham; da fik Anthon Andet at tænke paa, end Kjærestesorg og at være vred paa Molly; han maatte nu være Fader og Moder i Huset, han maatte ordne, hjelpe, tage ordentligt fat, selv ud i den vide Verden og tjene for sit Brød.
Til Bremen kom han, prøvede Nød og tunge Dage, og de gjøre Sindet haardt eller blødt, tidt altfor blødt. Hvor langt anderledes var dog Verden og Menneskene der, end han havde tænkt sig i Barndoms Tid. Hvad var ham nu Minnesangernes Viser, Kling og Klang, Mundsveir! ja det var hans Mening sommetider, men andre Tider klang de Sange ham inde i Sjælen og han blev from i Sind.
"Guds Villie er den bedste!" sagde han da, "godt var det, at Vor Herre ikke lod Mollys Hjerte hænge ved mig, hvad skulde det have ført til, nu da Lykken saaledes har vendt sig. Hun slap mig, før hun vidste eller tænkte paa dette Omslag fra Velstands Dage, der forestod. Det var en Herrens Naade mod mig, Alt er skeet paa det Bedste! Alt skeet viseligt! hun kunde ikke derfor; og jeg har været hende saa bitter fjendsk!"
Og Aaringer gik; Anthons Fader var død, Fremmede boede i Fædrehuset; Anthon skulde dog see det igjen, hans rige Herre sendte ham i Reise-Ærinde og da kom han gjennem sin Fødeby Eisenach. Det gamle Wartburg stod uforandret deroppe paa Fjeldet, med "Munken og Nonnen" i Steenblokken; de mægtige Egetræer gave samme Omrids til det Hele som i Barndomstid. Venusbjerget skinnede nøgent graaligt frem i Dalen. Gjerne havde han sagt: "Fru Holle, Fru Holle! luk Bjerget op! saa bliver jeg dog der paa Hjemmets Grund!"
Det var en syndig Tanke og han slog Kors for sig; da sang en lille Fugl fra Busken, og den gamle Minnevise kom ham i Tanke:
"Ud for Skoven, i den stille Dal,
Tandaradai,
Sang dertil en Nattergal!"
Han huskede paa saa Meget, her ved sin Barndoms By, den han gjensaae gjennem Taarer. Pædrehuset stod som før, men Haven var omlagt, en Markvei førte hen over et Hjørne af den gamle Have-Grund, og Æbletræet, det han ikke havde faaet ødelagt, stod der, men uden for Haven, paa den anden Side af Veien, dog Solen skinnede paa det som før og Duggen faldt paa det som før, det bar rigelig Frugt, der bøiede Grenene ned mod Jorden.
"Det trives!" sagde han, "det kan det!"
Een af de store Grene paa det var dog knækket, kaade Hænder havde gjort det, Træet stod jo ved Alfarvei.
"Man bryder af dets Blomster, uden at sige Tak, man stjæler af Frugten og knækker Grenene; her kunde siges, dersom man kan tale om et Træ, som om et Menneske: det var ikke sjunget for Træets Vugge, at det skulde saadan staae. Det begyndte sin Historie saa smukt, og hvad kom der ud af den? forladt og glemt, et Havetræ paa Grøften, ved Mark og Landevei! der staaer det uden Læ, rusket og knækket! det visner vel ikke deraf, men med Aarene blive Blomsterne færre, Frugterne ingen og tilsidst - ja, saa er Historien ude!"
Det tænkte Anthon der under Træet, det tænkte han mangen Nat i det lille eensomme Kammer i Træhuset i fremmed Land i Smaahusenes Gade i Kjøbenhavn, hvorhen hans rige Herre, Kjøbmanden i Bremen, havde sendt ham og betinget at han ikke maatte gifte sig.
"Gifte sig! ho, ho!" loe han saa dybt og underligt.
Vinteren var kommet tidlig, det frøs skrapt; udenfor var en Sneestorm, saa at Enhver der kunde det holdt sig indendøre; derfor var det ogsaa, at Anthons Gjenboer ikke lagde Mærke til, at hans Bod hele to Dage ikke blev aabnet, han selv slet ikke viste sig, hvem gik ud i det Veir, naar man kunde lade være?
Det var graae, mørke Dage, og i Boden, hvor Ruderne jo ikke vare af Glas, blev kun Tusmørke og bælgmørk Nat. Gamle Anthon havde i to Dage slet ikke forladt sin Seng, han eiede ikke Kræfter dertil; det haarde Veir ude havde han længe fornummet i sine Lemmer. Forladt laae den gamle Pebersvend, og kunde ikke hjelpe sig, knap kunde han række til Vandkrukken, den han havde stillet udenfor Sengen, og den sidste Draabe var ogsaa drukket. Det var ikke Feber, ikke Sygdom, det var Alderdommen, der lammede ham. Det var næsten som stadig Nat om ham, deroppe hvor han laae. En lille Edderkop, den han ikke kunde see, spandt tilfreds og travlt sin Spindelvæv hen over ham, som skulde der dog vaie lidt nyt, friskt Sørgeflor, dersom den Gamle lukkede sine Øine.
Saa lang og døsende tom var Tiden; Taarer havde han ikke, Smerte ikke heller; Molly var slet ikke i hans Tanke; han havde en Fornemmelse af, at Verden og dens Tummel ikke meer var hans, at han laae udenfor den, Ingen tænkte paa ham. Et Øieblik syntes han at fornemme Hunger, ogsaa Tørst, - ja han fornam den! men Ingen kom at vederqvæge ham, Ingen vilde komme. Han tænkte paa dem, der vansmægtede, huskede, hvorledes den hellige Elisabeth, da hun levede her paa Jorden, hun, hans Hjemstavns og Barndoms Helgeninde, den ædle Hertuginde af Thüringen, den høifornemme Frue steeg selv ind i den fattigste Vraa og bragte den Syge Haab og Vederqvægelse. Hendes fromme Gjerninger lyste ind i hans Tanker, han huskede, hvorledes hun kom og talede Trøstens Ord til dem der leed, badede den Lidendes Saar og bragte den Hungrige Føde, skjøndt hendes strenge Husbond vrededes derover. Han huskede Sagnet om hende, hvorledes, da hun kom med den fuldpakkede Kurv, hvori var Viin og Føde, hendes Husbond, der bevogtede hendes Skridt, traadte frem og i Vrede spurgte, hvad det var hun der bar, hun da i Skræk svarede, det er Roser, jeg har plukket i Haven, han rev Dugen af, og Miraklet var skeet for den fromme Qvinde, Vinen og Brødet, Alt i Kurven laae forvandlet til Roser.
Saaledes levede Helgeninden i Tankerne hos gamle Anthon, saaledes stod hun lyslevende for hans matte Syn, foran hans Seng i den ringe Træbod i det danske Land. Han blottede sit Hoved, saae hende ind i de milde Øine og Alt rundtom var Glands og Roser, ja disse selv bredte sig ud saa duftende, en egen deilig Æbleduft fornam han, et blomstrende Æbletræ saae han det var, det strakte sig henover ham, det var Træet, han med Molly havde plantet som lille Kjærne.
Og Træet dryssede sine duftende Blade ned paa hans hede Pande og kjølede den; de faldt paa hans forsmægtende Læber og det var som styrkende Viin og Brød, de faldt paa hans Bryst og han følte sig saa let, saa tryg til at blunde.
"Nu sover jeg!" hviskede han stille; "Søvnen gjør godt! imorgen er jeg karsk og rigtig oppe igjen! deiligt! deiligt! Æbletræet plantet i Kjærlighed, seer jeg i Herlighed!"
Og han sov.
Dagen derpaa, det var den tredie Dag Boden var lukket, Sneen fygede ikke meer, søgte Gjenboen over til gamle Anthon, der slet ikke viste sig. Han laae udstrakt død med sin gamle Nathue trykket mellem Hænderne. Den fik han ikke paa i Kisten, han havde jo endnu een, reen og hvid.
Hvor vare nu de Taarer han havde grædt? Hvor vare de Perler? I Nathuen bleve de, - de ægte gaae ikke af i Vasken - med Huen bleve de gjemt og glemt, - de gamle Tanker, de gamle Drømme, ja de bleve endnu i Pebersvendens Nathue. Ønsk Dig ikke den! din Pande vil den gjøre altfor heed, faae Pulsen til at slaae stærkere, bringe Drømme, som vare de Virkelighed; det prøvede den Første, som fik den paa og det var dog et halvhundred Aar efter, og det Borgemesteren selv, der sad med Kone og elleve Børn, godt inden Vægge; han drømte strax om ulykkelig Kjærlighed, Fallit og knap Tæring.
"Hu! hvor den Nathue varmer!" sagde han og rev den af og der trillede en Perle og atter en Perle, der klang og lyste. "Det er Gigten!" sagde Borgemesteren, "det gnistrer mig for Øinene!"
Det var Taarer, grædt for et halvhundred Aar siden, grædt af gamle Anthon fra Eisenach.
Hver som siden fik den Nathue paa, fik rigtignok Syner og Drømme, hans egen Historie blev til Anthons, det blev et heelt Eventyr, det blev mange, dem kunne de Andre fortælle, nu have vi fortalt det første og med det er vort sidste Ord: - ønsk Dig aldrig Pebersvendens Nahue.