Die Kröte


Skrubtudsen


Der Brunnen war tief, darum war die Schnur lang. Die Winde ging sehr schwer, wenn man den Eimer mit Wasser über den Brunnenrand heben wollte. Die Sonne konnte niemals hinabgelangen und sich in dem Wasser spiegeln, wie klar es auch war, aber soweit sie in den Brunnen hineinscheinen konnte, wuchs Grün zwischen den Steinen.
Dort unten wohnte die Familie aus dem Geschlecht der Kröten, sie war eingewandert, sie war eigentlich kopfüber hinuntergekommen mittels der alten Krötenmutter, die noch lebte; die grünen Frösche, die hier seit viel längerer Zeit zu Hause waren und im Wasser herumschwammen, erkannten die Vetterschaft an und nannten sie "Brunnengäste." Sie hatten die Absicht, hier unten zu bleiben, sie lebten hier sehr angenehm auf dem Trocknen; so nannten sie die nassen Steine.
Die Froschmutter war einmal auf Reisen gegangen, war im Wassereimer gewesen, als der in die Höhe ging, aber es wurde ihr zu hell, sie bekam Augenschmerzen, glücklicherweise gelang es ihr, aus dem Eimer zu entweihen; sie fiel mit einem schrecklichen Plumps ins Wasser und litt drei ganze Tage danach an Rückenschmerzen. Viel konnte sie nicht von der Welt da oben erzählen, aber das wußte sie, und das wußten sie alle, daß der Brunnen nicht die ganze Welt war. Die Krötenmutter, die hätte erzählen können, aber sie antwortete niemals, wenn man fragte, und da fragte man lieber gar nicht.
"Dick und häßlich, fett und gräßlich ist sie!" sagten die jungen, grünen Frösche. "Ihre Jungen werden auch ebenso häßlich."
"Das mag wohl sein!" sagte die Krötenmutter. "Aber eins von ihnen hat einen Edelstein im Kopf, sonst habe ich ihn."
Und die grünen Frösche hörten es und sie glotzten, und da ihnen das gar nicht gefiel, so schnitten sie eine Fratze und gingen auf den Grund. Aber die jungen Kröten streckten die Hinterbeine vor lauter Stolz, eine jede glaubt, den Edelstein zu haben, und daher saßen sie ganz still mit dem Kopfe da, aber endlich fragten sie, worauf sie eigentlich stolz seien und was so ein Edelstein eigentlich sei.
"Das ist etwas so Herrliches und Köstliches," sagte die Krötenmutter, "daß ich es nicht beschreiben kann. Das ist etwas, was man zu seinem eigenen Vergnügen trägt und worüber die andern sich ärgern. Aber fragt mich nicht, ich antworte doch nicht!"
"Ja, ich habe den Edelstein nicht," sagte die kleinste Kröte; sie war so häßlich, wie sie nur sein konnte. "Warum sollte ich auch eine solche Herrlichkeit haben? Und wenn sich andre darüber ärgern, kann ich mich ja nicht darüber freuen! Nein, ich wünsche mir, daß ich einmal an die Brunnenkante hinaufkommen und hinaussehen könnte; das muß herrlich sein!"
"Bleib du nur, wo du bist," sagte die Alte, "da weißt du, was du hast und das kennst du! Nimm dich vor dem Eimer in acht, der zerquetscht dich! Und wenn du glücklich in ihn hineinkommst, so kannst du herausfallen; nicht alle fallen so glücklich wie ich und behalten ihre heilen Glieder und ihre Eier!"
"Quack!" sage die Kleine, und das war so, als wenn wir Menschen "Ach" sagen.
Sie hatte so eine Lust, auf den Brunnenrand hinaufzukommen und sich umzusehen; sie empfang eine solche Sehnsucht nach all dem Grünen da oben, und als am nächsten Morgen zufällig der Eimer mit Wasser gefüllt und in die Höhe gezogen wurde und gerade vor dem Stein anhielt, auf dem die Kröte saß, durchzuckte es das Tier, es sprang in den vollen Eimer hinein, fiel bis auf den Grund des Wassers, das dann aufgezogen und ausgegossen wurde.
"Pfui Teufel!" sagte der Knecht, der sie sah. "Das ist wahrhaftig das Greulichste, was ich je gesehen habe!" Und dann stieß er mit seinem Holzschuh nach der Kröte, die beinahe zerquetscht wäre, aber doch in die hohen Brennesseln entkam. Da sah sie einen Stengel neben dem andern, sie sah auch aufwärts; die Sonne schien auf die Blätter nieder, sie waren ganz durchsichtig; das war für die Kröte so, als wenn wir Menschen auf einmal in einen großen Wald kommen, wo die Sonne zwischen den Zweigen und Blättern hindurchscheint.
"Hier ist es viel schöner als unten im Brunnen! Hier möchte man sein ganzes Leben bleiben!" sagte die kleine Kröte. Sie lag dort eine Stunde, sie lag dort zwei Stunden. "Was wohl da draußen ist? Wenn ich so weit gekommen bin, muß ich sehen, daß ich weiter komme!" Und sie kroch, so schnell sie kriechen konnte, und kam auf den Weg hinaus, wo die Sonne sie beschien und der Staub sie bepuderte, während sie über die Landstraße hinübermarschierte.
"Hier ist man so recht auf dem Trocknen," sagte die Kröte, "ich bekomme fast zuviel von dem Guten; es kribbelt in mir!"
Jetzt kam sie an den Graben. Da wuchsen Vergißmeinnicht und Spiera, da waren lebende Hecken aus Holunder und Weißdorn, dort wuchsen Winden, "Marias weiße Hemdärmel." Hier konnte man Farben sehen; auch ein Schmetterling flog da; die Kröte glaubte, es sei eine Blume, die sich losgerissen habe, um sich besser in der Welt umzusehen, das war ja so natürlich.
"Wenn man auch so schnell vorwärtskommen könnte wie die!" sagte die Kröte. "Quack, ach, wieviel Schönes ist hier zu sehen!"
Acht Tage und Nächte blieb sie hier am Graben, und es fehlte ihr nicht an Nahrung. Am neunten Tage dachte sie: "Weiter" – Aber ob sie etwas Schöneres finden würde? Vielleicht eine kleine Kröte oder ein paar grüne Frösche. Es hatte in der letzten Nacht so geklungen, als wenn Vettern in der Nähe wären.
"Es ist schön zu leben; aus dem Brunnen herauszukommen, in den Brennesseln zul iegen, auf dem staubigen Weg dahinzukriechen und in dem nassen Graben zu liegen! Aber vorwärts! Man muß doch versuchen, Frösche oder eine kleine Kröte zu finden, die kann man nicht entbehren, die Natur allein genügt einem nicht!" Und dann machte sie sich wieder auf die Wanderung.
Sie kam aufs Feld an einen großen Teich, der ringsumher mit Schilf bewachsen war; da hinein schlüpfte sie.
"Hier ist es wohl reichlich feucht für Sie," sagten die Frösche, "aber Sie sind uns willkommen! – Sind Sie weiblichen oder männlichen Geschlechts? Aber das ist einerlei, Sie sind uns gleich willkommen!"
Und dann wurde sie zum Konzert am Abend eingeladen; Familienkonzert; große Begeisterung und dünne Stimmen, das kennen wir. Es gab keine Bewirtung, nur freie Getränke, der ganze Teich, wenn's nötig war.
"Jetzt reise ich weiter!" sagte die kleine Kröte; sie hatte immer das Bedürfnis nach etwas Besserem.
Sie sah die Sterne schimmern, so groß und so klar; sie sah den Vollmond leuchten, sie sah die Sonne aufgehen, höher und höher.
"Ich bin wohl noch immer im Brunnen, in einem großen Brunnen, ich muß höher hinauf! Ich habe eine Unruhe und eine Sehnsucht!" Und als der Mond ganz und rund wurde, dachte das arme Tier: "Ob das wohl der Eimer ist, der herabgelassen wird, und ob ich wohl hineinspringen muß, um höher hinaufzukommen? Oder ist die Sonne der große Eimer? Wie groß sie ist, wie strahlend, sie kann uns alle zusammen aufnehmen, ich muß die Gelegenheit benutzen! Ach, wie es in meinem Kopf leuchtet! Ich glaube nicht, daß der Edelstein besser leuchten kann! Aber den habe ich nicht, und ich weine deswegen nicht, nein, höher hinauf in Glanz und Freude! Ich habe eine ´Zuversicht, und doch empfinde ich eine Angst – es ist ein schwerer Schritt, den ich tun will! Aber man muß ihn tun! Vorwärts! Immer der Landstraße entlang!"
Und sie machte so große Schritte, wie sie so ein Krabbeltier nur machen kann, und dann war sie auf der großen Landstraße, wo die Menschen wohnten; da waren Blumengärten und Kohlgärten. Bei einem Kohlgarten machte sie Rast.
"Wie viele verschiedene Geschöpfe es doch gibt, die ich nie gekannt habe! Und wie groß und herrlich die Welt doch ist! Aber man soll sich auch darin umsehen und nicht immer auf einem Fleck sitzen bleiben." Und dann hüpfte sie in den Kohlgarten hinein. "Wie grün es hier ist und wie schön!"
"Ja, das weiß ich recht gut!" sagte der Kohlwurm auf seinem Blatt. "Mein Blatt ist das größte hier drinnen! Es verbirgt die halbe Welt, aber die kann ich gut entbehren!"
"Gluck, gluck!" sagte es, da kamen Hühner, sie trippelten im Kohlgarten. Das erste Huhn war weitsichtig; es sah den Wurm auf dem krausen Blatt und pickte danach, so daß er auf die Erde fiel, wo er sich wand und drehte. Das Huhn sah erst mit dem einen Auge und dann mit dem andern, denn es wußte nicht, was aus dem Drehen und Winden werden würde.
"Gutwillig tut er es nicht!" dachte das Huhn und erhob den Kopf, um nach dem Wurm zu picken. Die Kröte erschrak so, daß sie ganz dicht an das Huhn herankroch.
"So, er hat Hilfstruppen!" sagte das Huhn. "So ein Wurmgezücht!" Und damit wandte es sich um. " Ich mache mir nichts aus dem kleinen grünen Mundvoll, der kitzelt ja nur im Hause!" Die andern Hühner waren derselben Ansicht, und dann gingen sie.
"Ich wand und krümmte mich, bis sie gingen!" sagte der Kohlwurm. "Es ist gut, Geistesgegenwart zu besitzen; aber das Schwerste steht mir noch bevor, auf mein Kohlblatt hinaufzukommen. Wo ist das nur?"
Und die kleine Kröte kam und äußerte ihre Teilnahme. Sie freute sich, daß sie die Hühnern mit ihrer Häßlichkeit verscheucht hatte.
"Was meinen Sie damit?" fragte der Kohlwurm. "Ich habe mich ja selber durch mein Krümmen und Winden befreit. Sie sind unangenehm anzusehen! Ich möchte gern in meinem eigenen Hause allein sein! Jetzt reise ich im Kohl! Jetzt bin ich bei meinem Blatt angelangt! Es gibt doch nicht Schöneres als das eigene Heim! Aber höher hinaus muß ich noch!"
"Ja, höher hinauf," sagte die kleine Kröte, "höher hinauf! Er hat dieselben Empfindungen wie ich! Aber er ist heute schlechter Laune, das kommt von dem Schrecken! Wir wollen alle höher hinaus!" Und sie sah so hoch empor, wie sie nur konnte.
Der Storch saß im Nest auf des Bauern Dach; er klapperte, und die Storchenmutter klapperte auch.
In dem Bauernhause wohnten zwei junge Studenten, der eine war Poet, der andere Naturforscher; der eine sang und schrieb voller Freude von allem, was Gott geschaffen hatte und wie es sich in seinem Herzen spiegelte; er sang es in die Welt hinaus, kurz, klar und reich in klangvollen Versen; der andere griff die Dinge selber an, ja schnitt sie auf, wenn es not tat. Er faßte des lieben Gottes Schöpfung als großen Rechenexempel auf, subtrahierte, multiplizierte, wolle es in- und auswendig kennen und sprach mit Verstand davon, und es war wirklicher Verstand, und er sprach voller Freude und Klugheit davon. Es waren gute, fröhliche Menschen, alle beide.
"Da sitzt ja ein famoses Exemplar von einer Kröte!" sagte der Naturforscher. "Die muß ich in Spiritus setzen!"
"Du hast ja schon zwei solche!" meinte der Poet. "Laß die doch in Frieden sitzen und sich ihres Lebens freuen!"
"Aber sie ist so herrlich häßlich!" sagte der andere.
"Ja, wenn wir den Edelstein in ihrem Kopf finden könnten," sagte der Poet, "Dann wäre ich gleich mit dabei sie aufzuschneiden."
"Den Edelstein!" sagte der andere. "Du scheinst mir viel Naturgeschichte zu wissen!"
"Aber liegt nicht gerade viel Schönes in dem Volksglauben, daß die Kröte, das allerhäßlichste Tier, in ihrem Kopf den köstlichsten Edelstein birgt? Geht es nicht mit den Menschen ebenso? Welchen Edelstein hatte nicht Äsop, und nun gar Sokrates!"
Mehr hörte die Kröte nicht, und sie verstand auch nicht die Hälfte von dem, was sie hörte. Die beiden Freunde gingen, und sie wurde davor bewahrt, in Spiritus gesetzt zu werden.
"Sie sprachen auch von dem Edelstein!" sagte die Kröte. "Ein Glück, daß ich ihn nicht hatte, sonst wäre ich in Ungemach gekommen!"
Da klapperte es auf dem Dach des Bauern; der Storchenvater hielt seiner Familie einen Vortrag, und die sah schief hernieder auf die beiden jungen Leute im Kohlgarten.
"Der Mensch ist die eingebildeste Kreatur!" sagte der Storch. "Hört nur, wie ihm den Schnabel geht! Und dabei können sie doch nicht ordentlich klappern. Sie brüsten sich mit ihrer Redegabe, mit ihrer Sprache! Eine nette Sprache das! sobald sie nur eine Tagesreise machen, können sie sich nicht mehr verständlich machen; einer versteht den andern nicht mehr! Unsere Sprache können wir über die ganze Welt reden, in Dänemark so gut wie in Ägypten. Fliegen können die Menschen auch nicht; sie behelfen sich mit einer Erfindung, die sie 'Eisenbahn' nennen, aber auch dabei brechen sie sich noch oft genug den Hals. Es läuft mir kalt über den Schnabel, wenn ich nur daran denke. Die Welt kann sehr gut ohne Menschen bestehen. Wir könnten sie entbehren! Wenn wir nur die Frösche und Regenwürmer behalten!"
"Das war je eine gewaltige Rede!" dachte die kleine Kröte. "Was für ein großer Mann das ist! Und wie hoch er sitzt, und wie er schwimmen kann!" rief sie aus, als der Storch seine Flügel ausbreitete und durch die Lüfte dahinflog.
Und die Storchenmutter redete im Nest, sie erzählte von dem Land Ägypten, von dem Wasser des Nils und von all dem köstlichen Schlamm, der in dem fremden Lange war; das klang der kleinen Kröte ganz neu und lieblich.
"Ich muß nach Ägypten!" sagte sie. "Wenn mich nur der Storch mitnehmen wollte oder eins von seinen Jungen. Ich will ihm an seinem Hochzeitstage wieder dienen. Ja, ich komme nach Ägypten, denn das Glück ist mir hold! All die Sehnsucht und die Lust, die ich in mir trage, ist wahrhaftig besser, als einen Edelstein im Kopf zu haben!"
Und dabei hatte sie gerade den Edelstein: die ewige Sehnsucht und Lust, aufwärts, immer aufwärts! Die leuchtete da drinnen, die leuchtete in Freude, die strahlte in Lust.
Da kam im selben Augenblick der Storch; er hatte die Kröte im Gras erspäht, flog herab und packte das kleine Tier gerade nicht allzu sanft. Der Schnabel klemmte, der Wind sauste, es war nicht angenehm, aber es ging aufwärt, aufwärts, aufwärts nach Ägypten, das wußte die kleine Kröte, und darum strahlten ihre Augen, es war, als fliege ein Funke aus ihnen heraus:
"Quack! Ach!"
Der Körper war tot, die Kröte war verendet. Aber der Funke aus ihrem Auge, wo blieb der?
Der Sonnenstrahl nahm ihn auf, der Sonnenstrahl trug den Edelstein aus dem Kopf der Kröte. Wohin?
Danach mußt du den Naturforscher nicht fragen, frage lieber den Poeten; er erzählt es dir in Form eines Märchens. Und der Kohlwurm kommt auch darin vor und die Storchenfamilie. Denk nur! Der Kohlwurm verwandelt sich und wird ein herrlicher Schmetterling! Die Storchenfamilie fliegt über Berge und Meere fort nach dem fernen Afrika und findet doch wieder den kürzesten Weg in die Heimat zurück, nach demselben Ort, demselben Dach! Ja, das ist wirklich alles fast zu märchenhaft, und doch ist es wahr! Da kannst gern den Naturforscher fragen, er muß es zugeben; und du selber weißt es auch, denn du hast es gesehen.
Aber der Edelstein in dem Kopf der Kröte?
Suche ihn in der Sonne! Suche ihn, wenn du kannst!
Der Glanz dort ist zu stark. Wir haben noch keine Augen, die in all die Herrlichkeit hineinsehen können, die Gott geschaffen hat, aber wir werden sie einstmals bekommen, und das wird das schönste Märchen! Denn darin kommen wir selber auch vor.
Brønden var dyb, derfor var snoren lang; vinden gik trangt om, når man skulle have spanden med vand over brøndkanten. Solen kunne aldrig nå ned at spejle sig i vandet, hvor klart det end var, men så langt den nåede at skinne, voksede grønt mellem stenene.
Der boede en familie af skrubtudseslægten, den var indvandret, den var egentlig kommet der hovedkulds ned ved gamle skrubtudsemor, som levede endnu; de grønne frøer, som langt tidligere var hjemme her og svømmede i vandet, erkendte fætterskabet og kaldte dem "brøndgæsterne." Disse havde nok i sinde at blive der; de levede her meget behageligt på det tørre, som de kaldte de våde stene.
Frømor havde engang rejst, været i vandspanden, da den gik op, men det blev hende for lyst, hun fik øjenklemme, heldigvis slap hun ud af spanden; hun faldt med et forfærdeligt plump i vandet, og lå i tre dage derefter af rygpine. Meget skulle hun ikke kunne fortælle om verden ovenfor, men det vidste hun, og det vidste de alle, at brønden var ikke hele verden skrubtudsemor kunne nok have fortalt et og andet, men hun svarede aldrig, når man spurgte, og så spurgte man ikke.
"Tyk og styg, led og fed er hun!" sagde de unge, grønne frøer. "Hendes unger bliver lige så lede!"
"Kan gerne være!" sagde skrubtudsemor, "men en af dem har en ædelsten i hovedet, eller jeg har den!"
Og de grønne frøer hørte og de gloede, og da de ikke syntes om det, så vrængede de og gik til bunds. Men skrubtudseungerne strakte bagbenene af bare stolthed; enhver af dem troede at have ædelstenen; og så sad de ganske stille med hovedet, men endelig spurgte de om, hvad de var stolte af, og hvad en sådan ædelsten egentlig var.
"Det er noget så herligt og kosteligt!" sagde skrubtudsemor, "at jeg ikke kan beskrive det! Det er noget, man går med for sin egen fornøjelse, og som de andre går og ærgrer sig over. Men spørg ikke, jeg svarer ikke!"
"Ja, jeg har ikke ædelstenen!" sagde den mindste skrubtudse; den var så styg, som den kunne være. "Hvorfor skulle jeg have sådan en herlighed? Og når den ærgrer andre, kan den jo ikke fornøje mig! nej, jeg ønsker kun, at jeg engang måtte komme op til brøndkanten og se ud; der må være yndigt!"
"Bliv du helst hvor du er!" sagde den gamle, "det kender du, det ved du hvad er! Tag dig i agt for spanden, den kvaser dig; og kommer du vel i den, så kan du falde ud, ikke alle falder så heldigt, som jeg, og beholder lemmerne hele og æggene hele!"
"Kvak!" sagde den lille, og det var ligesom når vi mennesker siger "ak!"
Den havde sådan en lyst til at komme op ved brøndkanten og se ud; den følte sådan en længsel efter det grønne deroppe; og da næste morgen, tilfældigt, spanden fyldt med vand, løftedes op, og den et øjeblik blev stående stille foran stenen, hvorpå skrubtudsen sad, bævrede det indeni det lille dyr, den sprang i den fyldte spand, faldt til bunds i vandet, som derefter kom op og hældtes ud.
"Fy, for en ulykke!" sagde karlen, som så den. "Det er da det ledeste jeg har set!" og så sparkede han med sin træsko efter skrubtudsen, der nær var blevet lemlæstet, men slap dog ved at komme ind mellem de høje brændenælder. Den så stilk ved stilk, den så også opad! Solen skinnede på bladene; de var ganske transparente; det var for den, som for os mennesker, når vi med ét kommer ind i en stor skov, hvor solen skinner mellem grene og blade.
"Her er langt dejligere end nede i brønden! Her kan man have lyst til at blive sin hele levetid!" sagde den lille skrubtudse. Den lå der en time, den lå der i to! "Hvad mon der er udenfor? Er jeg kommet så langt, må jeg se at komme videre!" og den krøb så rask den krybe kunne og kom ud på vejen, hvor solen skinnede på den og hvor støvet pudrede den, idet den marcherede tværs over landevejen.
"Her er man rigtig på det tørre!" sagde skrubtudsen, "jeg får næsten for meget af det gode, det kriller i mig!"
Nu nåede den grøften; der voksede forglemmigej og spiræa, der var levende gærde tæt ved med hyld og hvidtjørn; der groede "Marias hvide særkeærmer" som slyngplanter; her var kulører at se; også fløj der en sommerfugl; skrubtudsen troede, at det var en blomst, der havde revet sig løs for des bedre at se sig om i verden, det var jo så rimeligt.
"Kunne man sådan tage fart som den," sagde skrubtudsen, "kvak! ak! hvilken dejlighed!"
Den blev otte nætter og dage her ved grøften og den savnede ikke føde. Den niende dag tænkte den: "Videre frem!" – men hvad dejligere kunne der vel findes? Måske en lille skrubtudse eller nogle grønne frøer. Det havde i den sidste nat lydt i vinden, som var der "fætre" i nærheden
"Det er dejligt at leve! komme op af brønden, ligge i brændenælder, krybe hen ad den støvede vej og hvile ud i den våde grøft! men videre frem! se at finde frøer eller en lille skrubtudse, det kan man dog ikke undvære, naturen er en ikke nok!" Og så tog den igen på vandring.
Den kom i marken til en stor dam med siv om; den søgte derind.
"Her er nok for vådt for Dem?" sagde frøerne; "men De er meget velkommen! – Er De en han eller en hun? Det er nu det samme, De er lige velkommen!"
Og så blev den indbudt til koncert om aftnen, familiekoncert: Stor begejstring og tynde stemmer; det kender vi. Der var ingen beværtning, kun fri drikkevarer, hele dammen, om de kunne.
"Nu rejser jeg videre!" sagde den lille skrubtudse; den følte altid trang til noget bedre.
Den så stjernerne blinke, så store og så klare, den så nymånen lyse, den så solen stå op, højere og højere.
"Jeg er nok endnu i brønden, i en større brønd, jeg må højere op! jeg har en uro og længsel!" og da månen blev hel og rund, tænkte det stakkels dyr: "Mon det er spanden, der trisses ned, og som jeg må springe i for at komme højere op? eller er solen den store spand? hvor den er stor, hvor den er strålende, den kan rumme os alle sammen! jeg må passe på lejligheden! oh, hvor det lyser i mit hoved! jeg tror ikke at ædelstenen kan lyse bedre! men den har jeg ikke og den græder jeg ikke for, nej, højere op i glans og glæde! jeg har en forvisning, og dog en angst, – det er et svært skridt at gøre! men det må man! fremad! lige ud ad landevejen!"
Og den tog skridt, som sådant et kravledyr kan, og så var den på alfarvej, hvor menneskene boede; der var både blomsterhaver og kålhaver. Den hvilede ud ved en kålhave.
"Hvor der dog er mange forskellige skabninger, jeg aldrig har kendt! og hvor verden er stor og velsignet! men man skal også se sig om i den og ikke blive siddende på ét sted." Og så hoppede den ind i kålhaven. "Hvor her er grønt! hvor her er kønt!"
"Det ved jeg nok!" sagde kålormen på bladet. "Mit blad er det største herinde! det skjuler den halve verden, men den kan jeg undvære!"
"Kluk! kluk!" sagde det, der kom høns; de trippede i kålhaven. Den forreste høne var langsynet; hun så ormen på det krusede blad og huggede efter den, så at den faldt på jorden, hvor den vred og vendte sig. Hønen så først med det ene øje, så med det andet, for den vidste ikke hvad der kunne komme ud af den vridning.
"Den gør det ikke godvilligt!" tænkte hønen og løftede hovedet for at hugge til. Skrubtudsen blev så forfærdet, at den kravlede lige hen imod hønen.
"Så den har hjælpetropper!" sagde den. "Se mig til det kravl!" og så vendte hønen om. "Jeg bryder mig ikke om den lille, grønne mundfuld, den giver kun kildren i halsen!" De andre høns var af samme mening, og så gik de.
"Jeg vred mig fra den!" sagde kålormen; "det er godt at have åndsnærværelse; men det sværeste er tilbage, at komme op på mit kålblad. Hvor er det?"
Og den lille skrubtudse kom og ytrede sin deltagelse. Den var glad ved at den i sin styghed havde skræmt hønsene.
"Hvad mener De dermed?" spurgte kålormen. "Jeg vred mig jo selv fra dem. De er meget ubehagelig at se på! må jeg have lov at være i mit eget? Nu lugter jeg kål! Nu er jeg ved mit blad! Der er ikke noget så dejligt, som ens eget. Men højere op må jeg!"
"Ja, højere op!" sagde den lille skrubtudse, "højere op! den føler ligesom jeg! men den er ikke i humør i dag, det kommer af forskrækkelsen. Vi vil alle højere op!" og den så så højt den kunne.
Storken sad i reden på bondens tag; han knebrede og storkemor knebrede.
"Hvor de bor højt!" tænkte skrubtudsen. "Hvem der kunne komme derop!"
Inde i bondehuset boede to unge studenter: Den ene var poet, den anden naturforsker; den ene sang og skrev i glæde om alt, hvad Gud havde skabt, og som det spejlede sig i hans hjerte; han sang det ud, kort, klart og rigt i klangfulde vers; den anden tog fat på tingen selv, ja sprættede den op, når så måtte være. Han tog Vorherres gerning som et stort regnestykke, subtraherede, multiplicerede, ville kende det ud og ind og tale med forstand derom, og det var hel forstand, og han talte i glæde og med klogskab derom. Det var gode, glade mennesker, begge to.
"Der sidder jo et godt eksemplar af en skrubtudse!" sagde naturforskeren; "den må jeg have i spiritus!"
"Du har jo allerede to andre!" sagde poeten; "lad den sidde i ro og fornøje sig!"
"Men den er så dejlig grim!" sagde den anden.
"Ja, når vi kan finde ædelstenen i hovedet på den!" sagde poeten, "så ville jeg selv være med at sprætte den op!"
"Ædelstenen!" sagde den anden, "du kan godt naturhistorie!"
"Men er der ikke just noget meget smukt i den folketro, at skrubtudsen, det allergrimmeste dyr, tit gemmer i sit hoved den kosteligste ædelsten! Går det ikke med menneskene ligeså? Hvilken ædelsten havde ikke Æsop, og nu Sokrates?" –
Mere hørte skrubtudsen ikke, og den forstod ikke det halve deraf. De to venner gik, og den slap for at komme i spiritus.
"De talte også om ædelstenen!" sagde skrubtudsen. "Det er godt, at jeg ikke har den, ellers var jeg kommet i ubehagelighed!"
Da knebrede det på bondens tag; storkefar holdt foredrag for familien, og denne så skævt ned på de to unge mennesker i kålhaven.
"Mennesket er det mest indbildske kræ!" sagde storken. "Hør, hvor kneveren går på dem! og så kan de dog ikke slå en rigtig skralde. De kror sig af deres talegaver, deres sprog! det er et rart sprog: Det løber over i det uforståelige for dem ved hver dagrejse, vi gør; den ene forstår ikke den anden. Vort sprog kan vi tale over hele jorden, både i Danmark og i Ægypten. Flyve kan menneskene heller ikke! de tager fart ved en opfindelse, som de kalder 'jernbanen'; men de brækker da også der tit halsen. Jeg får kuldegys i næbbet, når jeg tænker derpå! verden kan bestå uden mennesker. Vi kan undvære dem! Må vi bare beholde frøer og regnorme!"
"Det var da en mægtig tale!" tænkte den lille skrubtudse. "Hvor det er en stor mand! og hvor han sidder højt, som jeg endnu ingen har set sidde! og hvor han kan svømme!" udbrød den, da storken med udbredte vinger tog fart igennem luften.
Og storkemor talte i reden, fortalte om Ægyptens land, om Nilens vand og om al det mageløse mudder, der var i fremmed land; det lød ganske nyt og yndeligt for den lille skrubtudse.
"Jeg må til Ægypten!" sagde den. "Bare storken ville tage mig med, eller en af dens unger. Jeg ville tjene den igen på dens bryllupsdag. Jo, jeg kommer til Ægypten, for jeg er så lykkelig! Al den længsel og lyst jeg har, den er rigtignok bedre end at have en ædelsten i hovedet!"
Og så havde den just ædelstenen: den evige længsel og lyst, opad, altid opad! den lyste derinde, den lyste i glæde, den strålede i lyst.
Da kom i det samme storken; den havde set skrubtudsen i græsset, slog ned og tog just ikke lempeligt på det lille dyr. Næbbet klemte, vinden susede, det var ikke behageligt, men opad gik det, opad til Ægypten, vidste den; og derfor skinnede øjnene, det var, som der fløj en gnist ud af dem:
"Kvak! ak!"
Kroppen var død, skrubtudsen dræbt. Men gnisten fra dens øjne, hvor blev den af?
Solstrålen tog den, solstrålen bar ædelstenen fra skrubtudsens hoved. Hvorhen?
Du skal ikke spørge naturforskeren, spørg helst poeten; han fortæller dig det som et eventyr; og kålormen er med deri, og storkefamilien er med deri. Tænk! kålormen forvandles, og bliver en dejlig sommerfugl! Storkefamilien flyver over bjerge og have bort til det fjerne Afrika, og finder dog den korteste vej hjem igen til det danske land, til det samme sted, det samme tag! ja, det er rigtignok næsten alt for eventyrligt, og dog er det sandt; du kan gerne spørge naturforskeren, han må indrømme det; og du selv ved det også, for du har set det.
– Men ædelstenen i skrubtudsens hoved?
Søg den i solen! se den om du kan!
Glansen der er for stærk. Vi har endnu ikke øjne til at se ind i al den herlighed, Gud har skabt, men vi får dem nok, og det bliver det dejligste eventyr, for vi er selv med deri!